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Notfallversorgung von Migrant*innen und Geflüchteten NoMiG | EuMAR

  • Projekttitel:
    Notfallversorgung von Migrant*innen und Geflüchteten (NoMiG)
    Emergency room utilization by/ of migrants and asylum seekers/ refugees (EuMAR)
  • Förderer:
    G-BA - gemeinsamer Bundesausschuss: Innovationsfond
  • Förderung:
    673.454
  • Konsortialpartner:
    bbw Hochschule und Gesundheitswissenschaftliches Institut der AOK Nordost: Prof. Dr.-Ing. Thomas P. Zahn, Dr. Rafik Aouane
    Charité, Zentrum für Frauen-, Kinder- & Jugendmedizin: Prof. Dr. med. Matthias David, Prof. Dr. med. Jalid Sehouli
    Universität Bielefeld Gesundheitswissenschaftliches Institut: Prof. Dr. med. Oliver Razum MSc, Dr. Odile Sauzet
  • Laufzeit:
    01.01.2017 bis 31.12.2018

Dem EuMAR/ NoMiG Projekt gehen die 1. sowie die 2. Berliner Migrantenstudie voran, in denen weiterhin ein großer Forschungsbedarf bezüglich der Integration von Migrant*innen und Geflüchteten in das deutsche Gesundheitssystem sichtbar wurde. Beide Studien haben eine unangemessene Nutzung der gesundheitlichen Versorgung gezeigt, die es weiter zu ergründen gilt. An dieser Stelle setzt EuMAR/ NoMiG an, um die Ergebnisse zur Verbesserung der Versorgung zur Verfügung zu stellen.

Das vom Innovationsfonds geförderte Projekt zur gesundheitlichen Versorgung von Migrant*innen erforscht die Bedürfnisse, Kenntnisse und Erfahrungen derer, die erst seit ein paar Jahren in Deutschland leben. Mit diesem Projekt soll eine statistisch relevante und aktuelle Datengrundlage erstellt werden, auf deren Basis es möglich ist, wirksame interkulturelle Konzepte zur bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die deutsche Regelversorgung zu entwickeln.

Die Interviews im Prozess der Datenerhebung werden muttersprachlich und mit Hilfe einer Befragungssoftware durchgeführt
Die Interviews im Prozess der Datenerhebung werden muttersprachlich und mit Hilfe einer Befragungssoftware durchgeführt

Für eine adäquate gesundheitliche Versorgung von Patient*innen mit Migrationshintergrund in den Einrichtungen des deutschen Gesundheitswesens ist die Berücksichtigung migrationsspezifischer Voraussetzungen nötig. Besonderheiten bei der Versorgung von Migrant*innen sollen exemplarisch im Bereich der Notfallversorgung untersucht werden. Die Beweggründe von Patient*innen mit und ohne Migrationshintergrund für die Nutzung klinischer Notfallambulanzen sollen beschrieben und hinsichtlich ihres Einflusses auf eine angemessene Nutzung analysiert werden. Unterschiedliche Nutzungsszenarien und deren Angemessenheit sollen festgestellt und durch die Erhebung von Primärdaten erklärt werden.

Geflüchtete stellen eine besondere, neue Subpopulation unter den Migrant*innen dar. Aus der Befragung von Geflüchteten in Integrationskursen sind wichtige Informationen über gesundheitliches Basiswissen, Kenntnisse über Versorgungsstrukturen und den Zugang zu medizinischen Versorgungseinrichtungen sowie besondere Einflüsse von Migrationsfaktoren zu erwarten. Auf Grundlage der Studienergebnisse ist die Entwicklung alltagstauglicher Empfehlungen und übertragbarer Lösungsansätze zur Verbesserung der Versorgungssituation für Menschen mit Migrationshintergrund und der Bedarfsgerechtigkeit der Versorgungsangebote in den Bereichen Sprache und Kommunikation, Gesundheitsförderung, Patienteninformation, Organisationsstruktur sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung des medizinischen Personals möglich.

Dabei legt das Forschungsprojekt seinen Fokus auf die Erfassung und Analyse der Beweggründe von Patient*innen mit und ohne Migrationshintergrund für die Nutzung von klinischen Notfallambulanzen, die Feststellung von Informationsbedürfnissen, Nutzungsstrukturen sowie die Einflussmöglichkeiten auf das Inanspruchnahme-Verhalten. Die Hypothese ist: Die Inanspruchnahme von Notfallambulanzen durch Patient*innen mit Migrationshintergrund ist häufig unangemessen - vor allem verursacht durch fehlendes Gesundheitswissen, ungenügende Kenntnisse der Versorgungs - strukturen und Kommunikationsschwierigkeiten.

Der Projektpartner, die Charité Universitätsmedizin Berlin, führt Befragungen mit Patient*innen der klinischen Notfallambulanzen mit Migrationshintergrund an drei Notfallambulanzen in Berlin durch und wertet die Erste-Hilfe-Scheine in Gegenüberstellung mit Vergleichspatienten ohne Migrationshintergrund aus. Dazu werden auch von den behandelnden Ärzt*innen Daten über Kurzfragebögen erhoben.

Das Team der bbw Hochschule führt Befragungen bei Gefüchteten außerhalb der Notfallaufnahmen durch, die seit 2014 in Deutschland leben. Diese Teilnehmer*innen werden vorwiegend in den Sprach- und Integrationskursen der bbw Akademie gewonnen und durch muttersprachliche Interviewer zu ihren sozio-demografischen Daten, zur Migration und aktuellen Lebenssituation, zu ihren Sprachkenntnissen und Kenntnissen der deutschen Versorgungslandschaft sowie zu ihren Erfahrungen und Bedürfnissen mit dem deutschen Gesundheitssystem befragt. Bis Mitte 2018 sollen insgesamt 1 500 Geflüchtete und Migrant*innen befragt werden. Der Meilenstein Ende 2017 mit 750 Befragungen wurde bereits erreicht.

Das NoMiG-Projekt gehört zu den ersten im neu geschaffenen Innovationsfonds Versorgungsforschung geförderten Forschungsvorhaben. Es konnte sich im Wettbewerb von mehr als 150 Projektskizzen in der ersten Welle der Versorgungsforschung 2016 durchsetzen.

Die Projektergebnisse werden unmittelbar in die Arbeitsgruppe "Interkulturelle Kompetenz" der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung übertragen. Erste Erkenntnisse wurden Ende 2017 gemeinsam mit der Charité Universitätsmedizin Berlin und der Universität Bielefeld zur Publikation eingereicht.